Zehn Jahre “Die Höhle der Löwen”
Dagmar Wöhrl sticht Judith Williams und Ralf Dümmel aus
Von Kai Butterweck
09.09.2024, 23:00 Uhr
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Schon in der zweiten Folge der Jubiläumsstaffel geht es in der Löwenhöhle hoch her. Im Mittelpunkt stehen zwei heilende “Aufbissbrücken”, eine Investorin auf der Überholspur und zwei überrumpelte Kollegen in Schockstarre.
Seit der ersten ausgestrahlten “Die Höhle der Löwen”-Folge im August 2014 haben sich unzählige bahnbrechende Erfindungen auf den Weg in weite Welt gemacht. Nach zehn langen Jahren mag man es kaum glauben, aber es gibt immer noch Entwicklungen, die Löwinnen und Löwen der ersten Formatstunde überraschen können. Die beiden Düsseldorfer Joel Selzener und Esad Alper sind nicht nur Kickbox-Bros und beste Freunde, sondern mittlerweile auch tüchtige Geschäftspartner. “Wir wollen mit unserem Produkt einen Befreiungsschlag für die Männerkosmetik landen”, erklären die Rheinländer mit breiter Brust.
Mit ihrem selbstentwickelten Make-up-Concealer (“maleup”), der speziell an die biologischen Eigenschaften der Männerhaut angepasst ist, rennen die jungen Gründer gleich bei drei Investoren offene Türen ein. Nachdem Ralf Dümmel mit einem ersten Angebot ins Spotlight drängt, ziehen auch Tillman Schulz und Judith Williams als Kombi-Partner nach. “Ihr seid einfach der Hammer!”, adelt die Beauty-Queen den sichtlich aufgekratzten Nachwuchs. Nach einer kurzen Angebotskorrektur (Williams und Schulz erklären sich dazu bereit, ihre Investmentsumme auf 200.000 Euro (vorher 150.000 Euro) zu erhöhen) fallen sich Gründer und Löwen jubelnd in die Arme. Nun liegt auch ein Concealer für Männer in der Schublade mit der Aufschrift “DHdL-Deals”.
“Ally Pally”-Vibes in der Löwenhöhle
Der eröffnende Pitch ist aber nicht der einzige Aufreger an diesem Abend. Ein zwar “sehr bequemer”, aber für die Löwen leider mit einer zu hohen Bewertung (200.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile) verbundener “Darts-Schuh”, sorgt mitsamt professioneller Begleitung (Dartsprofi “Maximiser” Max Hopp ) und tosendem “Ally Pally”-Publikum für prickelnde Wettkampfatmosphäre (“triple20”). Diesen “Drive” wollen Judith Williams, Tillman Schulz und Ralf Dümmel nutzen, um sich im anschließenden Deal-Kampf vor den Augen der “TJ-Motion”-Gründer Sonja Lyer und Oliver Brehm von ihrer besten Seite zu präsentieren.
“Die Höhle der Löwen” in TV und Stream
“Die Höhle der Löwen” ist immer montags um 20.15 Uhr bei Vox zu sehen. Die Sendung ist außerdem auf RTL+ abrufbar.
Als “Trainingsgerät der Superlative” und “Heilsbringer für Schmerzpatienten aller Art (Rücken, Schulter, Kiefer, Kopf)” angekündigt, wecken die kleinen “Aufbissbrücken aus medizinischem Silikon” auch das Interesse von Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl. Die ist auch schnell bei der Sache und gibt das erste Deal-Angebot ab. Als sich der Rest der Investoren in die mitgebrachten Notizhefte verkriecht, ergreift Carsten Maschmeyer plötzlich das Wort: “Wenn keiner mehr was sagt, dann nehmt doch einfach das Angebot von Dagmar an.” Die Gründer blicken kurz verwirrt um sich. Als sich immer noch kein anderer Investor äußert, schlagen Sonja Lyer und Oliver Brehm zu.
“Das könnt ihr doch nicht machen!”
Kaum liegen sich die Gründer und Dagmar Wöhrl in den Armen, tobt das Löwenrudel im Hintergrund wie wild und schießt aus allen Rohren. “Das könnt ihr doch nicht machen, ihr wisst doch gar nicht, was euch entgeht”, poltert Ralf Dümmel. Auch Judith Williams ist außer sich: “Das ist mir in meiner ganzen Zeit hier noch nie passiert!”, mosert die Teleshopping-Expertin. Es gibt aber kein zurück mehr. Der Deal mit Dagmar Wöhrl ist im Sack, sehr zur Freude der Investorin, die galant und leicht provozierend vor den Kameras umhertänzelt.
Nach so viel Aufregung kommt eine Erdnusssauce aus der Quetschflasche mit satten 600 Kalorien im Gepäck gerade richtig (“Karanga”). “Die ist leider sehr gut!”, gesteht Judith Williams. “Leider”, weil sie zu teuer für den Massenmarkt und zu einfach nachzumachen sei, so die Löwin. Da die anderen Löwen die Meinung teilen, müssen die Gründer Maximilian Arntzen und Valentina Heuschmidt den Heimweg ohne Deal in der Tasche antreten.
Zum Feierabend hin kommt aber doch nochmal kurz Freude auf – und zwar bei Löwin Tijen Onaran und den beiden Damen Virginia Schmidt und Alisa Parisi. Letztgenannte haben ein hochpreisiges Vision-Board-Set entwickelt, das mit Einsteckkarten bestückt bei der “Visualisierung von Zielen, Wünschen und Träumen” helfen soll (“Micalé Visions”). Das nachhaltig nutzbare und somit langlebige Bord “fördert Balance, Klarheit und Manifestation”, so die Gründer. Tijen ist schwer begeistert und lässt die Gründer nicht ohne Deal wieder nach Hause gehen. Das lohnt sich auch für die Investorin, denn statt der angebotenen zwanzig Prozent sichert sich Tijen beim Zuschlag stolze vierzig Prozent.