Plötzlich manifestieren alle – und studieren ihr Horoskop. «Früher war ich eine Verrückte, heute bin ich Zeitgeist», sagt die hippe Sternenfee
Astrologie ist Mainstream geworden. Aber warum scheinen sich mehr Frauen als Männer dafür zu interessieren? Eine kosmische Auslegeordnung mit der Astrologie-Expertin Alexandra Kruse.
«Das kosmische Wetter hat Good News zu vermelden», ruft Alexandra Kruse auf Instagram. «Die Jungfrau-Season ist over, welcome Cancer-Sun!» Sie lacht und strahlt.
Alexandra Kruse, 45, ist die Astrologin unserer Zeit, ein Regenbogen-Einhorn, eine Sternenfee. Keine Elizabeth Teissier, die in der «Schweizer Illustrierten» für die älteren Leserinnen und Leser das Leben deutet, sondern eine Influencerin mit einem sehr eleganten Lebensstil aus Yoga, Räucherstäbchen und kosmischer Energie. Und ihre Anhängerinnen sind zahlreich. Warum fangen bloss plötzlich alle an, zu meditieren oder zu manifestieren?
Was ist es, das so viele, vor allem Frauen, für die Spiritualität begeistert? Wir treffen Alexandra Kruse in einem der hippsten Cafés Zürichs an einem Tag, an dem die Sterne gut für sie stehen, wie sie sagt. Vor uns sitzt eine Frau mit Stil, sie lacht viel – sie ist keine, die ihre Überzeugungen durch übersteigerte Ernsthaftigkeit aufzuladen versucht. Astrologie scheint in ihrem Fall eher eine assoziative Angelegenheit zu sein. Ein Gespräch mit Alexandra Kruse ist ein Abtauchen in den Zeitgeist.
Frau Kruse, Sie schreiben Horoskope, Sie legen Tarotkarten, Sie geben Kurse, Sie machen Instagram-Videos – was sind Sie? Astrologin? Influencerin? Hexe? Guru?
Alexandra Kruse: Ich bin all das und nichts davon, nur Guru will ich nicht sein. Alle müssen sich selbst erleuchten. Botschafterin trifft es, weil es darum geht, die Botschaften zwischen den anderen Planeten und der Erde hin- und herzutragen. Es ist ja nur Übersetzung, was ich mache. Und es ist eine Inszenierung, für die ich einen hohen Preis zahle. Wenn ich fünf Minuten in der Badi liege, kommen fünf Frauen und fragen, ob ich Alexandra sei.
Ihr Erfolgsgeheimnis ist, dass Sie Astrologie verbinden mit Pop-Kultur, Ästhetik und Mode.
Ich habe Modejournalismus studiert und jahrelang als Stylistin gearbeitet, ich bin ein Fashion-Girl. Ich übersetze Astrologie in eine Sprache, die auch gesprochen wird. Wenn ich kulturelle Referenzen mache, wenn ich über Taylor Swift als Schützin spreche, können ganz viele Leute einen Bezug dazu finden. Astrologie ist eine Symbolsprache, und ich übersetze diese Symbolsprache in Lifestyle.
Ist es eine Spielerei, oder glauben Sie wirklich daran?
Ich glaube, wir lernen am besten, wenn wir spielerisch mit einer Sache umgehen. Astrologie ist ein Mittel zur Selbsterkenntnis. Unser Horoskop ist ein Abbild der Planeten im Moment unseres ersten Atemzugs. Dazu kann man sich in Beziehung setzen und etwas über sich lernen. Es ist eine archetypische Lehre, die grundlegende menschliche Erfahrungen, Emotionen und Verhaltensweisen repräsentiert. Ich möchte die Menschen einladen, zu schauen, ob es stimmt, dass man schönere Haare kriegt, wenn man sie immer dann schneidet, wenn der Mond im Löwen steht. Die Antwort ist natürlich Ja, schauen Sie sich meine Mähne an.
Verstehe ich es richtig, es ist eine Art Naturreligion, die Sie praktizieren?
Ja, in der modernsten Variante, die es gibt – mit Hermès-Tasche und Chanel-Lippenstift. Je mehr Spass wir an der Transformation haben – und Spiritualität erfordert immer den Willen zur Transformation –, desto leichter geht sie. Aber um in dieser Energie zu sein, muss ich sehr viel für mich tun. Ich trinke keinen Alkohol, ich meditiere, ich esse gesunde Sachen. Ich lebe mit der Venus.
Sie leben mit der Venus?
Ich bin sehr mit ihrem Prinzip verbunden. Aber eigentlich hat meine Reise mit dem Mond angefangen. Ich habe verstanden, dass es fatal ist, dass besonders Frauen nach dem Sonnenkalender leben. Dabei ist es der Mond, der dem weiblichen Archetyp entspricht, er durchläuft in einem Monat alle Sternzeichen. Die Sonne ist der Tag, das Maskuline, was wir gegen aussen scheinen. Der Mond ist die Nacht, die Gefühle und alles, was eher im Verborgenen passiert.
Wie sieht das aus, so ein Leben nach dem Mond?
Heute etwa ist Freitag, Tag der Venus, da habe ich mich als Erstes ganz genussvoll mit einer Freundin getroffen und ein intimes Gespräch geführt, die Venus regelt ja die Beziehungen. Später habe ich eine Massage, weil ich weiss, dass Beauty-Treatments am Freitag doppelt so gut wirken. Ausserdem ist Neumond im Zwilling, das ist gut für die Kommunikation, also sage ich zu für ein Interview.
Das klingt für mich esoterisch. Sie haben auch geschrieben, Sie hätten dieses Interview manifestiert.
Hundertprozentig, weil ich mir sehr bewusst gewünscht habe, dass meine Arbeit eine andere Sichtbarkeit bekommt. Das geht natürlich nicht einfach so von heute auf morgen, ich habe mir erst fünfzehn Jahre lang eine Community aufgebaut und mindestens 2500 Horoskope geschrieben.
Ist manifestieren das Gleiche wie beten?
Natürlich, nur ohne Hexenverbrennungen.
In der Schweiz gibt es seit kurzem mehr konfessionslose als katholische Menschen. Springen Sie in diese Lücke?
Wir erinnern uns in der Astrologie an etwas Altes, an eine unbewusste Art und Weise, uns mit dem natürlichen Lauf der Dinge zu verbinden, mit der Sonne und dem Mond, dem Tag und der Nacht, dem Hellen und dem Dunkeln, den ewigen Zyklen. Wir könnten keine Nahrung produzieren, ohne auf die Sonne zu achten. Yoga beginnt immer mit dem Sonnengruss, im alten Ägypten kannte man einen Sonnengott. Aber ich halte mich nicht für besonders religiös.
Sondern?
Sondern für frei.
Sind Sie nicht die Sklavin Ihres Horoskops?
Das Horoskop ist nur ein Spiegel, der mir die Frage stellt: Ist das Leben, das ich lebe, auch das, das ich leben will? Ich versuche, mich immer zu reflektieren. Ich leite die Menschen an, sich zu befragen. Was ist Ihr Sternzeichen? Jungfrau?
Nein, Löwe.
Toll. Löwe und diese Haare – macht natürlich Sinn.
Wieso Jungfrau?
Die sind sehr strukturiert. Vielleicht haben Sie Merkur in der Jungfrau, was als Journalistin Sinn ergeben würde. Mein Merkur ist im Löwen. Das heisst, alles, was ich kommuniziere, wird viel grösser, sichtbarer und deutlicher. Das war für mich ein ziemlicher Prozess, das anzunehmen. Eigentlich ist Astrologie angewandte Psychotherapie.
Da schlucken jetzt wohl alle Psychotherapeutinnen leer, die jahrelang studiert haben.
Und ich habe nicht einmal Astrologie studiert. Ich war Stylistin in der Fashion-Branche, als die Astrologie in dieser Bubble langsam populär wurde. Es war ein hippes Underground-Thema. Diese Welle hat mich mitgerissen, und irgendwann habe ich angefangen, selbst Horoskope zu schreiben. Als Legasthenikerin.
Sie haben aber einige Schicksalsschläge erlebt, bevor Sie auf die Spiritualität gesetzt haben.
Ich würde sagen, die Spiritualität hat auf mich gesetzt.
Was ist passiert?
Ich bin dem Tod begegnet. Mein Vater hat sich 2016 das Leben genommen, im Jahr 2018 ist meine Schwester an Gebärmutterhalskrebs gestorben. Dazwischen hat sich der Vater meines Sohnes von mir getrennt. In dieser Zeit habe ich Horoskope geschrieben, egal ob Regen oder Sonnenschein. Es braucht eine Form von Disziplin, eine Sorgfalt, ein Weitermachen. Die Astrologie hat mich resilient gemacht, wenn man so möchte. Der Tod war mein Meisterlehrer.
Was haben Sie über den Tod gelernt?
Dass er auch sehr viel Wunder und sehr viel Zauber hat. In der Vergänglichkeit liegt eine grosse Kraft. Ich glaube, dass wir nur so krass am Leben hängen, weil wir es nicht verstanden haben. Es geht nichts wirklich weg, es sortiert sich einfach neu. Das Sterben meiner Schwester hat mich radikalisiert. In einem unserer letzten Gespräche sagte sie, ich müsse etwas für die Frauen tun.
Und dann haben Sie mit dem Styling aufgehört?
Weil mein Nervensystem nicht einen weiteren Besuch in einer Zara-Filiale ertragen hätte, um nach dem perfekten Blau einer Bluse zu suchen, damit ein Art Director mir später sagen kann, dass er das mit Photoshop machen könne.
Sie haben ein Glamour-Leben aufgegeben: Einmal haben Sie als Stylistin drei Tage mit Tina Turner verbracht.
Tina Turner ist mein Spirit Animal, ich war auch die Erste, die Lilien vor ihrer Villa niedergelegt hat, als sie starb. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass etwa hundert Reporter da sein würden. Ich trug einen hellrosa Flokatimantel, eine dramatisch grosse Sonnenbrille und einen überdimensionalen Strauss Lilien, begann schon im Auto zu weinen und erschien so vor all diesen Kameras. Das war mein Abschiedsgeschenk an sie, dieser Auftritt, das weiss ich ganz genau.
Wie waren diese Tage mit ihr?
Unvergesslich. Ich betreute sie während eines Drehs für die Swisscom, der bei ihr zu Hause vorbereitet wurde. Diese Frau mit ihrer Weltkarriere stand barfuss in der Küche und sang «Simply the Best», und alle um sie herum erstarrten vor Ehrfurcht. Tina Turner hat auf dem ganzen Spektrum ihr volles Potenzial gelebt. Sie hat häusliche Gewalt erlebt, sie hat Kinder verloren, aber sie war liebevoll zu allen, und sie war glücklich. Sie hat geleuchtet. Wir brauchen immer Leute, die ikonisch vorangehen. Sie war so ein Mensch.
Diese Welt haben Sie verlassen, um sich mit Sternen und Planeten zu beschäftigen. Warum suchen viele Menschen nach Schicksalsschlägen einen höheren Sinn?
Es ist eine Hinwendung zum grossen Ganzen. Ob das jetzt einen Namen hat, ob man das Jesus oder Buddha oder Universum nennt, das ist alles das Gleiche.
Weil auch das Unlogische eine Logik haben muss?
Weil wir die Hoffnung haben müssen, dass, egal was passiert, morgen die Sonne wieder aufgeht. Das habe ich in meinen dunkelsten Nächten gelernt. Es geht dabei um Anbindung und um Zugehörigkeit. Das sind die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse. Es gab Leute in meinem Umfeld, vor allem Frauen, die haben das gespürt und haben mich von Anfang an unterstützt. Früher war ich eine Verrückte, heute bin ich Zeitgeist.
Wie erklären Sie sich das, dass Sie plötzlich Mainstream wurden?
Ich bin Zeitgeist, nicht Mainstream. Wenn ich Mainstream wäre, hätte ich mehr Geld.
Sie verdienen doch mit Reichweite auf sozialen Netzwerken?
Ein bisschen, aber dafür müsste ich beginnen, Kooperationen zu machen und jeden Tag ein Langnese-Eis in die Kamera zu halten. Das will ich aber nicht. Flüssig bin ich nicht, es ist halt Care-Arbeit. Ich werde für die Horoskope redaktionell bezahlt, das deckt nicht einmal meine Miete. Der Podcast hat noch keinen Sponsor. Das heisst, den mache ich wirklich nur aus Liebe zur Menschheit. Und in Zusammenarbeit mit Audiokanzlei und dem Universum. Ich bin dann ja auch live dabei, wenn Frauen ihre Erkenntnisse und Wachstumsschübe teilen. Das sind grössere und kleinere Wunder, und ich bin ihre Zeugin.
Welche Wunder?
Da ist eine Frau, die lebt in einer europäischen Grossstadt, sie ist gerade in Scheidung, die Kinder sind auf dem Weg aus dem Haus. Sie weiss nicht, wie sie sich selbst neu erfinden soll. Sie hat viele Fragen, sie kommt aber mit ihren Freundinnen nicht mehr weiter, und dann findet sie mich auf Instagram, besucht meine Kurse und findet eine Gruppe, die sich gegenseitig unterstützt. So entsteht Hilfe zur Selbsthilfe. Zwei Jahre später ist die gleiche Frau selbständig, hat ihr Business im Griff, die Kinder sind zwei Köpfe gewachsen. Das ist für mich ein Wunder.
Früher wären Sie vielleicht Seelsorgerin gewesen.
Ja, und in einem Königreich hätte ich als Hofnarr das schönste Leben gehabt. Ich bin ja eine Art Hofnärrin, weil es meine Aufgabe ist, die Wahrheit zu sagen, unbequem und lustig zu sein. Ich bin eine Hofnärrin ohne Königspalast.
Was sagen Sie dazu, dass das gesteigerte Interesse an Astrologie mit unserer gesteigerten Individualität, mit gesteigertem Narzissmus zusammenhängen könnte?
Ja, ja klar, Narziss heisst ja Selbstreflexion. Der junge Narziss liegt am See und erkennt sein Spiegelbild, das ist Selbstreflexion. Ich finde Narzissmus per se nichts Schwieriges.
Wie kommt es, dass so viele Leute sich mit Esoterik beschäftigen, es aber immer einen Aufschrei gibt, wenn jemand öffentlich darüber redet?
Das ist vielleicht das Erbe des TV-Hellsehers Mike Shiva, eine umstrittene Person. Ich hätte ihn gerne persönlich kennengelernt.
Was ist Mike Shivas Erbe?
Ich finde alle Menschen gut, die stören und sich trauen, eine Meinung zu vertreten, die nicht populär ist. Anderseits fand ich das Geschäftsmodell von Mike Shiva fragwürdig. Ich würde nie sagen: Ruf meine Hotline an, und ich erkläre dir, wie dein Leben läuft. Das muss jeder für sich herausfinden. Aber: Letztlich haben wir alle ein Anrecht auf Liebe und auch das Recht darauf, dass uns jemand zuhört. Ich wünsche mir eine Welt, in der es selbstverständlich ist, vor wichtigen Lebensentscheidungen eine Astrologin zu konsultieren, und der Mondstand in der Zeitung steht.
Warum scheinen sich eigentlich mehr Frauen als Männer für Astrologie zu interessieren?
Weil die Astrologie sehr zyklisch ist und die Frauen näher am Zyklischen leben. Die Frauen waren schon immer die Bewahrerinnen, Beschützerinnen und Behüterinnen des Mystischen.
Im Ernst jetzt: Männer schauen Sport, und Frauen lesen Horoskope?
Der Unterschied ist gar nicht besonders gross. Wenn Männer Fussball schauen, stehen sie mental auf dem Platz. Sie tun so, als habe das etwas mit ihnen zu tun. Frauen sehen aber in den Planeten etwas, das mit ihnen zu tun hat. Und in der Nacht trifft man sich in der Küche beim Snacken, alles gut. Wir müssen verstehen, dass wir alle beides sind. Jeder Mann hat eine Venus und jede Frau einen Mars.
Das verstehe ich nun wieder nicht.
Jeder Mensch hat eine Mars- und eine Venus-Position im Horoskop. Wir sind immer weiblich und männlich, und oft prägt sich eines mehr aus. Mars ist die männliche Kraft, sie bringt uns nach vorne. Eine Frau, die nicht in ihrer Mars-Kraft ist, bringt nichts auf die Reihe. Wenn ich nicht sehr diszipliniert, sehr männlich, sehr strukturiert wäre, würde alles zerbröseln. Aber ich habe ja beide Kräfte in mir und nutze beide Kräfte für mein Leben.
Stört Sie nicht, dass diese Einteilung stereotyp ist? Venus ist die Frau, das Schöne, Emotionale, Mars das männlich Strukturierte. Das hat den Frauen nie geholfen.
Das stimmt, aber da kratze ich an meiner Hexennase und weiss: Darüber bin ich hinweg. In Archetypen leben halt Stereotypen. Es läuft alles nach Plan.
Was läuft nach Plan?
Das ganze Projekt Menschheit. Es gibt so viel Good News, so viel Hoffnung, so viel Schönheit, so viel Fülle. Wir sind zu allem fähig, selbst tiefstes Leid zu überleben. Wir müssen einfach in die Handlung kommen.
Es gibt Kriege, die Gesellschaft ist zerstritten, es läuft doch überhaupt nicht gut.
Doch, die Hoffnung liegt in jedem Einzelnen von uns, wir müssen nur Selbstverantwortung übernehmen. Gut drauf sein ist eine Form von Widerstand. Wenn ich in meiner vollen Kraft bin, dann bin ich gut für die Welt. Ich habe für jeden Menschen ein liebendes Wort, ich bemühe mich jedenfalls. In der Bäckeranlage komme ich manchmal an meine Grenzen.
Sie meinen den Park im Kreis 4 der Stadt Zürich, in dem Sie leben.
Der Kreis 4 ist für mich ein Seismograf, hier merkt man sehr schnell, was im Busch ist. Die Menschen haben kaum Filter. Ich bin sehr gerne hier zu Hause, weil ich mir auch gar keinen anderen Ort für mich vorstellen kann. Alle, die anders sind, sind hier. Mittlerweile ist es aber ein bisschen gefährlich geworden, die Drogen sind andere. Die Leute rasten manchmal komplett aus, und ich will ungern die sein, die dann danebensteht. Aber wenn sie mich fragen würden, ob ich ihr Geburtshoroskop angucken könnte, würde ich es sofort tun. Astrologie ist ein Menschenrecht. Ich muss ja jeden Tag durch die Bäckeranlage, weil ich meinen Chihuahua spazieren führe und weil ich Wasser holen muss.
Wie bitte, Sie müssen Wasser holen?
Ja, ich habe entdeckt, dass aus den Brunnen der Notwasserversorgung der Stadt Zürich das purste Quellwasser kommt, allerfeinstes Bergquellwasser. Ich bin doch nicht bescheuert. Warum soll ich im Coop Evian in Plastikflaschen kaufen, wenn ich hier gratis das beste Wasser haben kann?
Das ist nicht Ihr Ernst.
Doch klar, ich bin Krebs, für mich ist Wasser unglaublich wichtig, ich möchte das beste Wasser trinken. Also mache ich mir die Mühe und nehme zwei Fünf-Liter-Kanister und pilgere damit zur Quelle.
Ein Artikel aus der «NZZ am Sonntag»
Alexandra Kruse, 45, hat an der Akademie Mode und Design (AMD) in Hamburg Modejournalismus und Medienkommunikation studiert. Sie war als Stylistin für grosse Stars wie Rihanna oder Tina Turner tätig. Später zog sie von Berlin nach Zürich, um bei der Frauenzeitschrift «Annabelle» als Fashion Editor zu arbeiten, bevor sie sich auf das Interpretieren der Sterne verlegte.