Powerbank ganz anders: Laden per Massagestab, Retro-Konsole, Mückenschutz & Co.

Wer unterwegs das Smartphone aufladen muss, braucht nicht zwingend eine zusätzliche Powerbank. Wir zeigen kuriose und praktische Gadgets mit integrierter Ladefunktion.

Wer unterwegs das Smartphone aufladen muss, braucht nicht zwingend eine zusätzliche Powerbank. Wir zeigen kuriose und praktische Gadgets mit integrierter Ladefunktion.

Viele technische Geräte werden immer leichter und kompakter, Smartphones, Tablets & Co. sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Der Energiebedarf der Geräte steigt stetig und die Akkukapazität reicht oft nur aus, um sie gerade so über den Tag zu bringen. Die einfachste Lösung sind Powerbanks. Diese bieten mittlerweile genügend Kapazität, um selbst einen leistungshungrigen Laptop aufzuladen.

Allerdings benötigt solch eine Powerbank Platz in Rucksack oder Tasche und wird in der Praxis trotzdem nur sporadisch genutzt. Praktischer wären hier in Alltagsgegenständen integrierte Lademöglichkeiten – und dieses gibt es in unzähligen Varianten. In diesem Artikel zeigen wir die absurdesten, kuriosesten und die wirklich praktischen Gadgets mit integrierter Ladefunktion sowie Powerbanks mit interessanten Zusatzfunktionen.

Wer eine möglichst unauffällige Lösung zum Laden für unterwegs sucht, sollte prüfen, ob nicht eines der folgenden Gadgets ohnehin bereits in Rucksack oder Handtasche liegt – oft kann man dieses einfach mit einer Variante inklusive Lademöglichkeit austauschen:

Los geht es mit aufladbaren Taschenlampen. LED-Lampen auch mit integrierter Lademöglichkeit gibt es in zahllosen Größen und Varianten bereits für wenige Euro. Das Füllen des Handyakkus verkürzt dann zwar die Leuchtdauer, im Zweifel hat man so aber Licht und Notstrom sofort griffbereit. Erfahrungsgemäß muss man hier auch nicht tief in die Tasche greifen. Günstige und dennoch sehr helle Lampen mit Ladefunktion gibt es ab 15 Euro. Wir nutzen privat etwa die IP67-zertifizierte Gisaae-Taschenlampe für 20 Euro. Neben fünf Leuchtmodi stehen hier immerhin 5000 mAh für Handy & Co. zur Verfügung. Deutlich kompakter geht es aber auch! Mehr dazu in unserer Top 10: Die besten Mini-Taschenlampen mit Akku und USB – hell und kompakt.

Auch Mini-Taschenlampen sind mit Ladefunktion erhältlich.

Auch wer sein Notebook oder Tablet in einer klassischen Schreib- oder Reisemappe transportiert, kann direkt zu einem Modell mit integriertem Akku greifen. Eine Schreibmappe im DIN-A4-Format mit 5000-mAh-Akku gibt es ab 35 Euro. Die kleinere Variante im A5-Format und einer Kapazität von 4000 mAh kostet etwa 20 Euro. Wer keine solche Mappe nutzt, aber ohnehin ein USB-Netzteil dabeihat, kann auch gleich zu einem Ladegerät mit integrierter Powerbank greifen. Das Modell Vrurc-Powerbank mit zweimal USB-A und einmal USB-C mit immerhin 22 Watt Leistung gibt es für 29 Euro. Eine stärkere 65-Watt-Variante von Wikinu kostet rund 46 Euro. Der Clou: Unterwegs dienen beide Netzteile als Powerbank mit einer Kapazität von 10.000 mAh.

Noch deutlich unauffälliger, durch die geringe Kapazität aber bestenfalls als Notlösung gedacht, sind Schlüsselanhänger mit Powerbankfunktion. Solche Mini-Powerbanks sind gerade einmal so groß wie ein Pkw-Schlüssel, bieten aber immerhin ausreichend Strom, um das Telefon für ein paar Anrufe fit zu machen. Eine solche Mini-Powerbank, mit der auch die Apple-Watch kabellos geladen werden kann, gibt es mit 3000 mAh für rund 15 Euro.

Solche Mini-Powerbanks haben zwar keine große Kapazität, sind aber vollkommen unauffällig.

Auch die handlichen True-Wireless-Kopfhörer, genauer gesagt deren Ladecases gibt es mit integrierter Powerbankfunktion. Schwächelt unterwegs der Handyakku, kann man diesen dann mithilfe seiner Kopfhörer aufladen. Die Kapazität in den kleinen Ladecases ist zwar meist überschaubar, für einige Telefonate mit dem Smartphone ist sie aber ausreichend. Größter Schwachpunkt solcher Lade-Kopfhörer: Meist handelt es sich bei solchen Kopfhörern um günstige No-Name-Ware mit mäßigem Klang, wie die TWS M90 für rund 7 Euro.

Wer statt mit dem Auto mit dem Fahrrad unterwegs ist, findet ebenfalls zahlreiche Gadgets mit praktischer Ladefunktion per USB. So finden sich etwa Lenkradhalterungen für Smartphones mit integrierter Powerbankfunktion. Das Modell von Sunslice mit 5000 mAh und zusätzlichem LED-Licht gibt es etwa für 49 Euro.

Elektrische Luftpumpen bieten häufig eine Ladefunktion.

Wer mit dem E-Scooter unterwegs ist, sollte prüfen, ob der nicht ohnehin über einen USB-Ladeport verfügt. Eine zusätzliche Powerbank kann man dann aufgrund der riesigen Kapazität des Roller-Akkus getrost verzichten. Einen solchen USB-Ausgang hat etwa der Outdoor-Roller Joyor Y8-S (Testbericht) an Bord. Die besten elektrischen Roller aus unseren Einzeltests zeigen wir in unserer Bestenliste E-Scooter.

Wer im Urlaub mit Pkw oder Caravan unterwegs ist, setzt in der Regel auf die Stromversorgung per Zigarettenanzünder. Doch auch hier gibt es noch einige Alternativen, die dann auch abseits des Fahrzeugs funktionieren. Da wären etwa praktische Powerbanks mit integrierter Starthilfefunktion. Diese praktischen Kombigeräte dienen sowohl zur Stromversorgung von Handy & Co. als auch zur Überbrückung schwacher Autobatterien. Die besten Modelle aus unseren Tests zeigen wir in der Top 7: Die beste Starthilfe für Pkw – Auto überbrücken mit Powerbank ab 35 Euro.

Wird unterwegs auch Kameraequipment mitgeführt, gibt es auch hier geeignete Gadgets mit integrierter Lademöglichkeit. So haben etwa viele Gimbals eine Powerbankfunktion integriert. Zu exotisch? Auch einfache Selfiesticks und Ministative sind mit internem Akku und USB-Lademöglichkeit erhältlich. Los geht es bei etwa 16 Euro für ein Handstativ mit immerhin 5200 mAh von Xlayer. Den ausziehbaren Selfiestick von Wolfang mit 2600 mAh gibt es für 43 Euro. Auch Video- und Fotolampen können die Funktion einer klassischen Powerbank übernehmen. Das RGB-Videolicht von Enegon mit 4000 mAh gibt es etwa auf Amazon für rund 40 Euro. Ebenso praktisch finden auch Batterieladegeräte mit Ladefunktion. Wer will, kann damit nicht nur seine Akkus aufladen, sondern diese auch wieder leeren und den Strom etwa ins Handy umleiten. Das Mini-Ladegerät Nitecore F1 Flexbank für rund 12 Euro etwa lädt sowohl Akkus (Typ 26650, 22650, 18650, 17670, 17500, 18350, 16340 (RC123), 14500, 10440) als auch das Handy.

Einige der folgend aufgezählten Gadgets mögen auch in die Kategorie Alltagsgegenstände fallen – die Tatsache, dass sie auch das Handy Laden ist dennoch ungewöhnlich.

Los geht es mit Beauty-Produkten – so haben wir bei unserer Recherche etwa Taschenspiegel und Glätteisen mit USB-Ladefunktion entdeckt. Ob solche mobilen Akku-Glätteisen wie das Modell von Innovagoods tatsächlich in Handtaschen mitgeschleppt werden, können wir zwar nicht beurteilen, den Taschenspiegel mit 3000 mAh und USB-A-Ausgang finden wir aber wirklich sehr praktisch. Leider ist das Modell Mirbat von Innovagoods derzeit bei Amazon vergriffen.

In den Sommermonaten würden wir auch dem Ventilator und dem Mückenschutz mit interner Powerbankfunktion eine Chance geben. Günstige Handventilatoren mit Powerbank gibt es ab etwa 15 Euro. Den Insekten-Abwehr-Stick Nitecore EMR10 (Preisvergleich) mit Ladefunktion gibt es ab 95 Euro. Oder wie wäre es mit einer mobilen Handheld-Retro-Konsole als Powerbankersatz? Die kompakte Handheld-Konsole D41 etwa hat neben 500 Spielklassikern noch einen Akku mit 8000 mAh und integrierte Ladekabel an Bord. Die Powerbank mit hohem Unterhaltungsfaktor gibt es ab etwa 32 Euro.

Ebenfalls höchst ungewöhnlich: Auch Massagepistolen wie die MB4 von Misura sind mit Ladefunktion erhältlich. Zwar kann man sich nur schwer vorstellen, dass viele Menschen solche Massagegeräte tatsächlich mit sich tragen – im Zweifel hat man aber wohl lieber die Massagepistole im Rucksack, als ein leeres Handy in der Tasche. Die MB4 gibt es aktuell nur direkt beim Hersteller.

Viele Hersteller und Verkäufer werben mit großen Zahlen bei der Kapazität eines Akkus. 20.000 mAh oder sogar mehr sind hier keine Seltenheit. Wird dann auch noch mit Spannungen von 12 Volt oder 18 Volt argumentiert, suggeriert das eine größere Kapazität als tatsächlich vorhanden ist. Die Kapazität eines Akkus wird üblicherweise in Wattstunden (Wh) oder Milliwatt-Stunden (mWh) sowie in Ampere-Stunden (Ah) und Milliampere-Stunden (mAh) angegeben. Und genau hier liegt der Knackpunkt. Die Angabe in Ampere-Stunden ist leider nicht ausreichend, denn um die tatsächliche Kapazität zu ermitteln, wird noch die Spannung des Akkus benötigt und hier wird leider gerne getrickst.

Eine Powerbank besteht aus mehreren einzelnen Akkuzellen, die miteinander verschaltet sind, um die passende, meist höhere, Ausgangsspannung für USB oder PD Anschlüsse zu liefern. Schaltet man zwei Akkuzellen in Reihe, so addieren sich die Spannungen. Aus 2 × 3,6 Volt werden dann 1 × 7,2 Volt, die dann etwa für einen 5-Volt-USB-Ausgang genutzt werden können. Dabei addieren sich aber die Werte für den Milliampere Wert der einzelnen Zellen nicht. Eine Akkuzelle hat dann 2500 mAh an Kapazität bei 3,6 Volt Spannung. Zwei gleiche Akkuzellen haben dann entweder 2500 mAh bei 7,2 Volt oder 5000 mAh bei 3,6 Volt. Am Ende kommt beides auf etwa 18 Wh Energie heraus. Aber angegeben wird eben gerne die Summe der mAh aller Einzelzellen einer Powerbank, damit die Zahl möglichst groß wirkt.

Auf der sicheren Seite ist man, wenn die Angabe in Wattstunden erfolgt, denn damit sind alle Akkus und Batterien einfach vergleichbar. Ein iPhone 13 und 14 hat je nach Modell einen Akku mit einer Kapazität zwischen 9 Wh (13 mini) bis 17 Wh (iPhone 14 Pro Max). Eine Powerbank mit 10.000mAh / 36 Wh (10Ah x 3,6V = 36Wh) hätte damit genügend Energie, um ein iPhone 14 zweimal und ein iPhone 13 mini knapp dreimal aufladen zu können.

Bei Ebay ist aktuell eine 20000-mAh-Powerbank mit einer Leistung von bis zu 100 Watt von Baseus für rund 55 Euro erhältlich. Bei Amazon ist aktuell die Ugreen Nexode mit ebenfalls bis zu 100 Watt und ebenfalls 20000 mAh für 64 Euro verfügbar. Die mit 20 Watt deutlich schwächere Variante von Baseus mit 20000 mAh gibt es bereits ab 15 Euro (50-Prozent-Coupon aktivieren).

Wie das ideale Lade-Setup für unterwegs aussieht, hängt stark von den benutzen Geräten ab und wie oft diese geladen werden müssen. Wer Platz und Gewicht sparen muss, der ist mit Gadgets mit integrierter Powerbank gut beraten.

Wer Geräte mit hoher Leistung wie Notebooks aufladen will, muss unbedingt auf hohe Kapazität und ausreichend Leistung achten. Viele der integrierten Powerbanks bieten hier nicht ausreichend Power, weshalb dann doch nur der Griff zur klassischen Powerbank bleibt.

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